Langwasser Süd - Zollhaus - Holsteinbruch - Alter Kanal - Main-Donau-Kanal - Rednitz - Klingengraben - Stein - Rothenburger Straße
30.12.2025, 42km (gelaufen 42,9km)
Startpunkt: N49° 23.457‘ E11° 07.713‘, Hinfahrt: U-Bahn Langwasser Süd, Rückfahrt: Bus Fürth Süd
Am vorletzten Tag des Jahres bringt uns die U-Bahn vom Hauptbahnhof Nürnberg nach Langwasser Süd, einem Stadtteil, der im Südosten von Nürnberg liegt. Hier brechen wir gegen 8:10 Uhr zur dritten Etappe der Tour um Nürnberg auf. Die Route führt uns zunächst über überfrorene Straßen und Wege gleich aus der Stadt hinaus in den Wald und vorbei an der Gaststätte mit Biergarten „Zollhaus“, das noch mit weihnachtlicher Dekoration aufwartet.
Noch ist keine Pause angesagt, deshalb geht es gleich weiter durch den Wald in Richtung der Autobahn A73, die wir überqueren und danach recht schnell hinter uns lassen. Wir kommen bald darauf zum „Worzeldorfer Steinbruch“ bzw. „Hohlsteinbruch“, den wir uns näher anschauen. Wikipedia verrät uns, dass der Hohlsteiner Steinbruch ein geschütztes Naturdenkmal im Gemeindeteil Worzeldorf ist, wo seit dem 15. Jahrhundert Burgsandstein abgebaut wurde. Vorhandene Baumaschinen und Verbotsschilder deuten aber darauf hin, dass hier durchaus auch heutzutage noch ein paar Arbeiten stattfinden.
Der Weg führt uns vom Steinbruch wieder weg auf eine kleine Anhöhe, die noch einmal einen Blick von oben auf das Gelände ermöglicht, und dann weiter durch den Wald bis an die Autobahn A6. Diese queren wir jedoch nicht, sondern laufen noch ein Stück weiter bis zu einer Bank an einer Wegkreuzung, die wir für eine erste Pause nutzen. Weiter geht es vorbei am Glasersberg (ohne Besteigung) direkt zum Ludwig-Donau-Main-Kanal (LDM). Dort stoßen wir bald auf ein historisches Gebäude und erfahren erstmalig etwas von den am Kanal gelegenen ehemaligen Schleusenwärterhäusern - hier Nr. 66.
An dieser Stelle wechseln wir die Kanalseite, gehen auf der anderen Seite in die entgegengesetzte Richtung zurück und weiter am LDM entlang. So gelangen wir nach einiger Zeit an das bunte, liebevoll restaurierte und bewohnte Schleusenwärterhaus Nr 64. Da uns dieser Ort ausgesprochen gut gefällt, nehmen wir die (schriftlich angebrachte) Einladung der Hausbesitzerin sehr gerne an und hinterlassen eine Karte mit Grüßen im Briefkasten. Zu der interessanten Geschichte dieses und anderer Schleusenwärterhäuser haben wir im Nachhinein recherchiert und sind auf einen interessanten Beitrag „Leben unter königlichen Dächern“ aus dem Jahr 2021 gestoßen.
Für uns geht es noch ein Stück am Kanal weiter und dann in den Wald Richtung Kleinschwarzenlohe. Den Ort lassen wir „links liegen“ und bewältigen ein kleines Stück entlang der Autobahn A6. Über offenes Gelände erreichen wir eine Brücke des Main-Donau-Kanals, die wir nur nutzen, um auf die andere Seite des Flusses Schwarzach zu kommen.
Wir streifen den gleichnamigen Ort Schwarzach und Penzendorf (beides Gemeindeteile der Stadt Schwabach), wo wir bei der Liegel Mühle die Rednitz erst überqueren und uns dann zum Weg am Ufer vorarbeiten. Jetzt geht es für uns immer am oder zumindest in der Nähe des Uferwegs entlang, wo wir unter anderem auf Biberspuren stoßen und die Autobahn A6 unterqueren. Bald darauf passieren wir die Kläranlage für Schwabach. In der Nähe stoßen wir auf ein nettes Plätzchen am Fluss mit Bank (hierauf bezieht sich vermutlich der im Internet zur Kläranlage hinterlegte Hinweis „Schöner Platz zum Angeln“?!), wo wir eine dringend notwendige Pause einlegen.
Da die Temperaturen leider keine allzu ausgedehnte Rast zulassen, laufen wir uns schon bald wieder entlang der Rednitz warm, jetzt weitgehend über offenes Gelände mit vielen Wiesenflächen. Erwähnenswert ist die große Zahl an Graureihern, die wir hier immer wieder entdecken.
In der Nähe von Wolkersdorf laufen wir unter zwei imposanten Eisenbahnbrücken (Viadukt Katzwang) hindurch, vom Ort selbst bekommen wir nichts mit. Nach einem weiteren Stück entlang der Rednitz verlassen wir den Fluss vor Holzheim in Richtung Rotenberg/Dietersdorf. Es geht moderat bergan, wir streben den höchsten Punkt unserer heutigen Etappe an. Oben angekommen haben wir tatsächlich einen schönen Panoramablick.
Im weiteren Verlauf der Route geht es nun immer wieder auch durch kleine Waldgebiete. Es geht auf 17:00 Uhr zu und ist rasch dunkel geworden. Das heißt für uns: Stirnlampen raus und an!
Nach einem kurzen Stück über Felder und auf der Krottenbacher Straße führt uns die Route in ein verhältnismäßig tief eingeschnittenes Waldstück. Der Weg verläuft zum Teil direkt neben einem Bachlauf. Hier im Klingengraben kommt es uns so finster vor, dass wir uns unweigerlich wie im Hinterteil eines Bären fühlen. Nachdem uns die Teufelsschlucht am Klingengraben wieder ausspuckt, gelangen wir in den kleinen und idyllisch gelegenen Stadtteil Gerasmühle, wo wir eigentlich zurück an die Rednitz laufen wollen. Leider ist der von uns geplante Weg abgesperrt und da wir im Dunkeln keine Experimente wagen möchten, nehmen wir einen kleinen Umweg in Kauf, der uns auch wieder an den Fluss führt.
Nun geht es auf einem gut ausgebauten Wanderweg - wo uns tatsächlich im Dunkeln noch Jogger entgegenkommen - entlang der Rednitz und durch den Rednitzgrund bis nach Stein. Die Vor-Ort-Präsenz des Schreibwarenherstellers Faber-Castell ist hier nicht zu übersehen, nicht zuletzt weisen zahlreiche Hinweisschilder auf das Schloss Faber-Castell hin. Da für Sightseeing aber keine Zeit ist und auch die Kraft merklich nachlässt, durchqueren wir die Stadt nur kurz, schnell und eher am Rand, um wieder in Richtung Fluss zu kommen. Diesen erreichen wir dann auch in Höhe des Kraftwerks Franken 1, das auf der anderen Flussseite (Nürnberg-Gebersdorf) im Dunkeln leuchtet.
Das letzte Stück des Weges geht noch eine Weile an der Rednitz entlang. Unter anderem streifen wir dabei das Naturschutzgebiet Hainberg, können aber nur erahnen, dass es sich hierbei um ein lohnenswertes Ausflugsziel handelt. Etwa 20:15 Uhr erreichen wir eine Brücke an der Rothenburger Straße, die wir in Richtung Nürnberg (West) passieren. Schon bald stoßen wir auf das Ortsschild von Nürnberg und haben damit (fast) das Ende unseres Rundwegs um Nürnberg und Fürth erreicht. Von hier ist es nicht allzu weit zu der Bushaltestelle „Fürth Süd“. Mit dem Bus geht es zum Bahnhof Fürth und von dort wieder zum Hauptbahnhof Nürnberg.
Kurz vor Schluss stellen wir dann fest, dass uns zum Startpunkt des ersten Teils (S-Bahn Halt Fürth-Dambach bzw. zur Stadtgrenze am Main-Donau-Kanal) doch tatsächlich nur noch ein Stück Weg von ca. 4 km fehlen. Eigentlich ein Spaziergang, den wir aber an diesem Tag - selbst wenn wir das früher realisiert hätten - nicht mehr hätten laufen wollen.