19.11.2020, 31,8km
Startpunkt: N 48° 07.716', E 11° 27.737'
München West beschreibt die Route von Blumenau bis Karlsfeld. Es geht durch den Pasinger Stadtpark, den Kreuzlinger Forst, vorbei an Harthaus und Germering. Der Weg schneidet die Aubinger Lohe und kommt nördlich am Böhmerweiher vorbei. Schließlich erreicht er den Langwieder See und kurz danach das Etappenziel in Karlsfeld.
Meine Tour beginnt ein Stück hinter München-Blumenau. Dort bin ich heute mit dem Bus hingekommen. Es geht zunächst über offene Felder in Richtung Pasing, wo ich in den Pasinger Stadtpark hinein komme. Dieser lohnt schon einen Ausflug an sich, denn hier verteilt sich die Würm auf mehrere Nebenarme, so dass eine wunderschöne Parklandschaft mit unzähligen Brücken, Wander- und Fahrradwegen entstanden ist.
An der Würm bleibe ich jedoch nicht lange, sondern biege ab um einen grünen Streifen zwischen Pasing und Lochham entlang zu laufen. Auch hier ein herrliches Wiesenland, das in der Morgensonne wunderbar leuchtet.
Südlich von Neuaubing geht es noch einmal durch ein Wohngebiet, bis ich wieder bewaldete Gegend erreiche. Dort mache ich Rast an einer kleinen Kapelle gegenüber der Würmtalklinik. Als ich weiter laufe, komme ich zur A 96 und muss durch einen Tunnel auf die andere Seite. Jetzt bin ich im Kreuzlinger Forst, einem ausgedehnten Landschaftsschutzgebiet, dass sich zwischen Gauting und Lochham erstreckt.
Ich durchwandere nur den nördlichsten Teil des Forstes. Um weiter der Stadtgrenze zu folgen, muss ich mich bald in Richtung Norden halten. Dafür kreuze ich wieder die A 96.
Hinter einem Zaun am Wegesrand plötzlich ohrenbetäubendes Gebell! Ungefähr 20 Hunde kommen zähnefletschend oder schwanzwedelnd auf mich zugehumpelt. Ich bin mir nicht sicher, ob sie mich begrüßen oder vertreiben wollen. Ich habe den Gnadenhof Streiflach erreicht, eine Zufluchtstätte für ausgestoßene Haustiere und misshandelte Nutztiere, die dort ein artgerechtes Leben führen können.
Vorbei an einer kleinen Kapelle geht es jetzt wieder in einen Waldweg und ich komme nach Harthaus, wo ich die S-Bahnlinie kreuze.
Dann geht es an Neu-Germering vorbei, ein Stück parallel zur Autobahn und über die Bundesstraße B2. Hier bestimmt Industrie und Verkehr die Umgebung. Danach erreiche ich ein ausgedehntes Waldgebiet. Ich bin jetzt westlich vom Gutshof Moosschwaige und genieße den Weg, der abwechselnd durch Wald, über Wiesen oder Felder führt. An einem Bach in mitten von Feldern entdecke ich einen großen Baumstamm, der zum Sitzen einlädt und ich beschließe, hier Mittag zu machen. Die Aussicht ist sehr schön, wenn auch nicht wirklich idyllisch - am Horizont sieht man Bäume und Hochspannungsleitungen. Siedlungen sind jedoch weit weg und ganz in der Ferne kann man die Alpen erahnen. Leider fängt es an zu regnen, es wird aber zum Glück nicht so ungemütlich, dass ich die Tour abbrechen muss.
Bei Puchheim wandere ich am Ortsrand entlang. Die Querung einer S-Bahn-Linie ist etwas abenteuerlich, hat der Fußweg, der zusammen mit dem Bach unter der Bahn-Brücke entlang läuft nur eine Höhe von nur 1,50m. Der Bach hier heißt Gröbenbach und auf seiner linken Seite verläuft ein sehr schöner Fußweg. Plötzlich merke ich dass ich nach rechts abbiegen muss. Aber leider bin ich auf der falschen Seite des Baches und weit und breit ist keine Brücke zu sehen. Ich befürchte schon, dass ich zurück zur Straße muss um mir einen Weg auf der anderen Bachseite zu suchen. Doch ein Stück geradeaus entdecke ich eine Planke, die jemand über den Bach gelegt hat. Er oder sie hat wahrscheinlich das gleiche Problem gehabt und hier eine Lösung geschaffen.
Die Freude ist groß! Und die Überraschung noch größer, als ich ein paar Schritte weiter zum Böhmerweiher komme. Das ist ein herrlicher kleiner Baggersee, der wohl im Sommer auch zum Baden einladen würde. Heute ist es am See fast menschenleer und ich habe einen herrlichen Blick über das Wasser.
Weiter geht es über Felder und entlang von kleinen Bächen. Ich habe jetzt den Erlbach erreicht, an dessen Seite ein kleiner Pfad entlang läuft. Das erweist sich wieder als ein sehr schönes Stück Weg. Ich komme zur Lochhausener Straße, die ich überquere. Am Bach geht es weiter einen Fußweg entlang.
Ich wandere zwischen Lochhausen und Gröbenzell, überquere noch einmal eine Bahnlinie, gehe weiter über Wiesen und Felder und erreiche schließlich die Autobahn A8, die ich überquere, um an den Langwieder See zu gelangen. Da ich hier das erste Mal bin, habe ich eine größere Runde durch die "Seenplatte" gedreht. Es gibt Liegewiesen, einen Badestrand und ein Restaurant. Im Sommer ist hier eine ideale Einkehrmöglichkeit nach einer langen Tour: Ein großer Biergarten wartet auf Besucher. Als ich am nördlichen Ende des Sees angelangt bin, fängt es so stark zu regnen an, dass ich mich für eine Weile unterstellen muss.
Als es etwas nachgelassen hat, laufe ich weiter, habe noch einen sehr schönen Blick auf den Birkensee und komme wieder zur Autobahn A 99. Die zu überqueren ist nicht ganz einfach, aber ich finde eine gigantische Brücke, über die ich gehen kann.
Die Dämmerung bricht herein, aber ich denke, das letzte Stück schaffe ich jetzt auch noch. Weiter geht es auf der rechten Seite der Autobahn entlang in Richtung Osten, noch einmal über Felder bis ich das Ziel meiner heutigen Wanderung erreiche: Die S-Bahnstation Karlsfeld.