06.02.2021, 48,2km
Startpunkt: N 48° 13.012', E 11° 37.493'

Wo der Hüllgraben ins Abfangbecken fließt
Wo der Hüllgraben ins Abfangbecken fließt

Der Münchner Osten beinhaltet den Fröttmaninger Berg, die wunderschöne Strecke durch die Isarauen, einen ausgedienten Eisenbahn-Damm, den Riemer Landschaftspark und den Truderinger Wald. Jedes für sich ist einen Ausflug wert. Die Strecke erlaubt aber auch einen Blick auf die Wasserwirtschaft der Stadt, den alten Flughafen und das neue Messegelände.


Heute, an einem Samstag Anfang Februar, soll das Wetter verhältnismäßig schön sein. Ich nutze die Vorhersage, um meine Wanderung um München fortzusetzen. In aller Herrgottsfrühe, um 5:00 Uhr, stehe ich auf, packe meinen Rucksack zusammen, und fahre wieder nach Fröttmaning, wo ich die Nordtour beendet habe. Gegen 6:15 Uhr erreiche ich die Allianz Arena. Ich überquere den Vorplatz und gehe über die Autobahnbrücke auf die andere Seite der A9 zum Fuß des Fröttmaninger Berges. Dort möchte ich noch vor Sonnenaufgang sein.

Allianz Arena am Morgen
Allianz Arena am Morgen

Der Aufstieg ist noch komplett im Dunkeln und ohne Straßenbeleuchtung ist es relativ schwierig, die Wege zu finden. Zum Glück sind diese breit und zum größten Teil asphaltiert. Kurz vor dem Gipfel versuche ich, eine Abkürzung über die Wiese zu nehmen. Leider ist durch den kürzlich getauten Schnee die Wiese ziemlich verschlammt und ich rutsche aus und lege mich erst einmal quer auf die Wiese. Trotzdem schaffe ich es hinauf. Oben bewundere ich den Mond, der noch am Himmel steht und höre dem Pfeifen des Windrades zu, das oben auf dem Berg Strom erzeugt. Zum Frühstück ist es mir noch zu ungemütlich und deshalb gehe ich noch ein Stück weiter.

Auf der anderen Seite des Berges sehe ich schon das erste Rot des nahenden Morgens. Hier finde ich dann doch eine Bank, auf der ich ein erstes Frühstück nehme. Ich hatte zu Hause Croissants und heißen Tee eingepackt, die ich mir jetzt schmecken lasse.

Ich wandere weiter bergab auf der rückwärtigen Seite des Berges. Die Straßen sind um diese Zeit noch leer, selbst die Autobahn war relativ ruhig, aber in Richtung Unterföhring ist trotz des Samstagvormittags eine Fabrik in Betrieb und schichtet lautstark irgendwelche Dinge umeinander. Unten muss ich die Freisinger Landstraße überqueren und da hat mich die Karte etwas in die Irre geführt, denn es gibt nicht wirklich einen Übergang. So muss ich über die Leitplanke klettern um auf die andere Seite zu kommen (Anm.: Der Übergang war weiter Richtung Norden, auf der anderen Seite der A99). Dort geht es auch nicht weiter: Die Brücke über den Schleißheimer Kanal ist gesperrt. Also: Über den Bauzaun klettern und dem Weg danach entlang der Autobahn A 99 folgen.

Der Weg drückt sich unterhalb der Lärmschutzwand der Autobahn entlang. Ich komme zu einer Stelle, an der ich die Autobahn unterqueren muss. Hier kreuzt der Garchinger Mühlbach und tatsächlich gibt es hier eine Brückenkonstruktion, die auch ich nutzen kann. Unter der Autobahn ist es noch richtig dunkel und fast ein bisschen unheimlich. Viele Leute waren aber noch nicht hier, denn die Wände sind fast komplett graffitifrei. Danach gehe ich von der Autobahn weg und in die Obere Isarau hinein, der Weg folgt ein Stück dem Mühlbach. Hier sehe ich nur noch Fahrradspuren und die Abdrücke von Hufeisen. Es wird ziemlich schlammig - kein Wunder denn in München ist der Schnee ja gerade seit einer Woche weggetaut.

Behelfsbrücke
Behelfsbrücke

Matsch. Schlamm. Pferdemist. Dieser Weg ist fast nicht zu begehen! Knöcheltiefer Schlamm, Pfützen und kaum eine Möglichkeit, dem auszuweichen. Zum Glück endet er noch ein paar 100 m und es öffnet sich ein breiter Forstweg auf dem ich wieder ausschreiten kann. Diesen geht es weiter bis zu einer Gabelung. Dort wendet sich ein breiter Weg nach links, ein breiter Weg nach rechts und ein kleiner Pfad geradeaus. Meine Route sagt mir, das ich geradeaus muss. Also gehe ich dort weiter. Der Weg führt mich sehr schön durch den Wald bis ich wieder zu einem Bach komme. Dort, am Unteren Schwabinger Altbach, endet der Weg im Wasser. Wahrscheinlich hat er wegen des kürzlich getauten Schnees Hochwasser und so ist mir an dieser Stelle der Weg versperrt. Zum Glück sehe ich in einigen Metern Entfernung zwei umgefallene Bäume. Die sehen so aus als ob man darüber leicht diesen Fluss überqueren kann. Und genau das tue ich auch!  Ein kleines bisschen Kletterei in der Morgenstunde kann auf keinen Fall schaden. Auf der anderen Seite geht der kleine Pfad durch den Wald weiter.

Ich komme bis zu einer Schneise, an der eine Überlandleitung entlang führt. Und dann biegt der Weg nach links ab und ich komme zur Isar. Den Weg entlang der Isar kenne ich schon von verschiedenen Fahrradtouren und ich freue mich sehr, in der Morgenstunde durch das Isartal wandern zu können.

Erster Blick auf die Isar
Erster Blick auf die Isar

 

Die Freude wird etwas getrübt durch Waldarbeiter, die sich gerade heute mit ihren Motorsägen durch den Wald arbeiten müssen. Neben dem Lärm, der mich da umgibt, ist die gesamte Gegend vom Abgasdunst der Maschinen erfüllt. Ich unterquere wieder die A99 und sehe auf der gegenüberliegenden Flussseite das Pumpwerk Ismaning, das die Münchner Abwässer hinaus zum Ismaninger Speichersee pumpt, wo sie weiter gereinigt werden.

Dann komme ich am Isarsteg Unterföhring vorbei und entdecke gleich in der Nähe das Isardüker-Denkmal. Die Inschrift ist schwer lesbar: „Zum Andenken an die am 18. Juni 1924 beim Bau des Isardückers durch Fährunglück ertrunkenen Bauarbeiter.“ Ich bewege mich also auf historischem Gebiet. Weitere Informationen gibt es bei Wikipedia.

Ich laufe weiter, um an einem kleinen Kanal nach rechts abzubiegen. Das ist der Notauslasskanal vom Klärwerk Gut Großlappen, das direkt neben dem Fröttmaninger Berg steht und mit seinen markanten Klärtürmen die München-Besucher bei der Anfahrt auf der A9 begrüßt.

Kreuzende Wasserwege
Kreuzende Wasserwege

Mit diesem kleinen Umweg möchte ich etwas vom Hauptweg weg und mir das Gebiet auf der westlichen Seite der Isarauen erschließen. Der Weg führt am Kanal entlang bis kurz vor das Klärwerk, wo ich wieder in den Wald hinein möchte. Dort entdecke ich die Kreuzung von drei Flüssen oder Kanälen!

Tatsächlich hat man hier die Trassen von drei verschiedenen Wasserläufen übereinander geführt, so dass sie sich kreuzen. Es handelt sich um den Schleißheimer Kanal, den Garchinger Mühlbach und den Unteren Schwabinger Altbach. Der schon bekannte Notauslasskanal kommt hier noch dazu!

Ich gehe über die Brücke eines Wehrs einen sehr schmalen Pfad entlang und erreiche so einen Pfad entlang des Garchinger Mühlbachs. Hier sind wir früher schon das eine oder andere Mal entlang gewandert und der Weg direkt neben dem Wasser hat einen sehr großen landschaftlichen Reiz.

 

Am Garchinger Mühlbach
Am Garchinger Mühlbach

Der Pfad führt durch ein Waldgebiet mit dichtem Unterholz, teilweise mit efeuüberwachsen Bäumen, und er liegt manchmal nur wenig höher als der Fluss, der rechts von mir entlang fließt. Auf der linken Seite sehe ich ab und zu Tümpel und kleine Flecken Sumpfland. Im Frühjahr oder im Sommer ist dieses Waldstück dicht bewachsen und man fühlt sich, als wäre man ganz allein auf der Welt.

Nach diesem Abstecher wendet sich der Weg wieder in Richtung Isar und der eigentlichen Stadtgrenze zu. Ich erreiche den Schwabinger Bach und komme dort etwas vom geplanten Weg ab und erreiche so den Sitz des bayerischen Rundfunks. Hier komme ich leider nicht mehr bis zur Isar durch und muss einmal außen um das Gelände herum gehen. In einem schönen Park hinter dem BR finde ich eine Bank, auf der ich ein zweites Frühstück einnehme.

 

Danach gehe ich weiter und erreiche eine Brücke, die mich nach Unterföhring führen möchte. In der Ferne sehe ich schon das Heizkraftwerk Nord, das München mit Strom und Wärme versorgt. Ich verlasse die Brücke in der Mitte und komme auf den Damm zwischen Isar und Isarkanal. Diesen gehe ich jetzt ein Stück weiter in Richtung Süden. Auf dem Damm herrscht reger Betrieb: Jogger und Fahrradfahrer machen hier ihre Morgenrunde. Aber auch ein einzelner Wanderer ist außer mir hier zu sehen.

Ich passiere eine sehr schöne Fußgängerbrücke aus Holz (St.-Emmeram-Brücke), lasse die rechts liegen und biege ein wenig nach links ab. Da kommt wieder eine Brücke, diesmal auf der linken Seite hier sehe ich wo ich bin: Auf der Isarinsel Oberföhring. Und genau in Richtung Oberföhring muss ich jetzt abbiegen.

St.-Emmerams-Mühle
St.-Emmerams-Mühle - leider geschlossen

Gleich auf der gegenüberliegenden Seite des Isarkanals wartet hier die St. Emmeramsmühle, ein Restaurant mit großem Biergarten, das so einladend aussieht, dass ich glatt meine Tour hier beenden könnte. Aber es ist jahreszeitlich und pandemiebedingt geschlossen und so halte ich mich nicht auf.

Durch St. Emmeram, einen Ortsteil von Oberföhring, geht es hindurch, ich komme zur Endstelle der Tram Linie 16. Von hier aus gehe ich die Cosimastraße ein Stück entlang, überquere die Effnerstraße, bis ich in ein Wohngebiet abbiege, an dessen Ende ein Grünstreifen liegt, den ich entlang gehe bis zur Straße M3. Von hier habe ich noch einmal einen Blick auf das Unterföhringer Kraftwerk.

Der Weg geht neben der M3 entlang, über eine Eisenbahnbrücke, vorbei an ausgedehnten Industriegebieten. Dann biegt er ab und ich betrete wieder offene Landschaft. Links sind ausgedehnte Felder, rechts ist ein alter Bahndamm. Hier sehe ich einen endlosen Weg und auch mein GPS Gerät sagt, dass es hier einige Kilometer geradeaus geht. Das ist genau der richtige Zeitpunkt, um meine Geheimwaffe heraus zu holen: Meine alten Wanderstöcke, die sich auf unseren Klettersteigtouren nicht bewährt haben und seitdem im Keller von besseren Zeiten träumen.

Weg auf dem alten Bahndamm
Weg auf dem alten Bahndamm

Ich hoffe, damit kann ich diese lange gerade Strecke schneller überbrücken. Es geht gut los, ich bemerke aber schon nach ein paar Metern, dass auf dem Damm rechts neben mir auch ein Weg entlang führt. An einem kleinen Steig komme ich nach oben. Hier stehe ich auf einer alten Eisenbahnstrecke und habe einen wunderschönen Pfad vor mir, der in 10 m Höhe durch die flache Landschaft führt. Mit meinen Stöcken kann ich diesen jetzt entlang fliegen. Der Bahndamm war früher Teil der Feldkirchner Tangente. Die circa 7,7 km lange Strecke war eine Querverbindung zwischen dem Münchner Nordring und der Bahnstrecke Richtung Mühldorf. Die Strecke ging 1942 in Betrieb wurde aber im zweiten Weltkrieg zerstört, so das sie 1949 wieder zurückgebaut wurde. Jetzt ist hier ein Wanderweg, von dem man herrliche Aussichten auf das Johanneskirchner Moos hat.

 

Abzweig zum Hüllgraben
Abzweig zum Hüllgraben

Auf halber Strecke kreuzt der Weg den Hüllgraben, einen künstlich angelegten Wasserlauf, der das Wasser des Hachinger Bachs ableitet. Dort biege ich ab und wandere am Fluß entlang bis zum Auffangbecken, einem Stausee, der wie die Spitze eines Pfeils in die Landschaft gebaut wurde. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön, an den Ufern des Auffangbeckens hat die Stadt München Naturschutz-Schilder aufgestellt. Hier gibt es noch eine Wegbeschreibung: LINK

An diesem Hochufer wandere ich oben entlang und komme am Endes des Sees an eine Brücke, an der ich den Hüllgraben überquere um dann der Stadtgrenze in südöstlicher Richtung folgen zu können.

Es geht vorbei an einem Pferdehof, über offene Felder. Hier begegnen mir einige Jogger und Spaziergänger. Auch Nordic Walker sind unterwegs, die mich etwas verwundert anschauen – bin ich doch der einzige, der hier mit Rucksack und Wanderschuhen unterwegs ist. Und ich habe Stöcke mit Stahlspitzen!

Auf meinem Weg sehe ich in einiger Entfernung das Autokino Aschheim, das, wie alle Kinos derzeit geschlossen hat.

Ich passiere ein großes Kieswerk und laufe auf das Dorf Dornach zu, das ich aber umrunde, um zum Gelände der Trabrennbahn Daglfing zu kommen. Dieses will ich eigentlich durchqueren, jedoch erwartet mich ein geschlossenes Tor und ein „Betreten verboten“ – Schild. Deshalb biege ich wieder in Richtung Dornach ab und erreiche einen Damm, der parallel zu einer Bahnlinie verläuft. Dahinter verbirgt sich der Umschlagbahnhof Riem. Ich erreiche den Autobahnzubringer zur A94, an dem entlang ein Fuß- und Fahrradweg führt. Auf diesem überquere ich die Bahngleise und die Autobahn.

Auf der Brücke habe ich den ersten Blick auf die Messe München. Die lasse ich jedoch rechts liegen und folge der Stadtgrenze in den Riemer Wald. Diesen hat die Stadt München als Ausgleichsfläche auf dem ehemaligen Flughafengelände angebaut. Direkt am Weg überquere ich eine Asphaltfläche, die sich als ein 65 mal 80 Meter großes Stück der ehemaligen Start- und Landebahn des ehemaligen Flughafens entpuppt.

An den Riemer Wald schließt sich der drittgrößte Münchner Park, der Landschaftspark Riem an. Der wurde zur Bundesgartenschau im Jahr 2005 auf den Ruinen (im wahrsten Sinne des Wortes) des alten Flughafens eröffnet. Ich passiere 2 Aussichtshügel, die aus dem Abbruchmaterial des Flughafens errichtet wurden. Am heutigen Samstag Nachmittag sind hier jede Menge Spaziergänger unterwegs. Kurz darauf erreiche ich den Strand des Riemer Sees. Tatsächlich wurde hier ein Badestrand realisiert – der im Sommer sehr bevölkert ist. Heute warten neben den Spaziergängern zwei Freunde von mir, die ein paar Meter mitgehen und mich mit frischem Wasser versorgen.

Ich möchte hier entscheiden, ob ich abbreche oder heute meine München-Runde fertig mache – 20km fehlen noch, um die Stadt einmal zu umrunden. Da ich dank der Wanderstöcke sehr gut in der Zeit bin (es ist vor 15:00 Uhr), beschließe ich, nach einer ausgiebigen Pause weiter zu gehen.

Zunächst durchquere ich wieder ein Wohngebiet und die S-Bahn-Strecke bei Gronsdorf. Kurz danach wandere ich durch Neutrudering und überquere noch innerhalb der Stadtgrenze die Wasserburger Landstraße.

Von da geht es durch einen Park weiter in den Truderinger Wald hinein. Das ist das größte Waldgebiet innerhalb der Münchner Stadtgrenzen. Es gibt hier eine offen gelassene Kiesgrube, eine alte Mühle und einen „Schwedenstein“. Bemerkenswert ist auch, dass hier Schüler der Münchner Realschulen ca. 50.000 Bäume gepflanzt haben. Ein Film dokumentiert das: LINK

Dämmerung im Truderinger Wald
Dämmerung im Truderinger Wald

Meine Route kommt nahe am Kiesgrubenbiotop vorbei, anschauen muss ich es an einem anderen Tag. Mir wird gerade bewusst, dass ich nicht mehr viel Zeit habe. Dass die Dämmerung naht, ist ein lösbares Problem: Ich habe vorsorglich die Stirnlampe eingepackt und inzwischen Erfahrung mit dem Wandern durch den dunklen Wald. Dank der bayrischen Ausgangssperre ab 21:00 Uhr muss jedoch ich spätestens 20:00 Uhr in der S-Bahn sitzen, um rechtzeitig wieder zu Hause zu sein.

Also ist jetzt Tempo angesagt. Ich schalte meine Wanderstöcke wieder in den Flugmodus und eile die langen Waldwege entlang als ob es kein Morgen gibt. Überraschenderweise macht das sogar Spaß – ich komme gut voran.

Die Wege, die ich mir bei der Routenplanung ausgesucht habe, werden schmaler und ich bin irgendwann allein im endlosen Wald. Jetzt kommt langsam die Dämmerung dazu und macht das Finden der Pfade schwieriger. Zum Glück wird es im Februar schon relativ spät dunkel, so habe ich Licht, bis ich die Münchner Straße bei Waldperlach erreicht habe. Die überquere ich und gehe ein letztes Stück über schmale Waldwege mit Hilfe meiner Stirnlampe, bis ich Neubiberg erreiche. Dort geht es quer durch den Ort, an der S-Bahn-Haltestelle vorbei (hier wäre ein möglicher Ausstiegspunkt, aber es ist noch Zeit) und weiter nach Westen in Richtung Campeon.

In Neubiberg habe ich beim Batteriewechsel meines Navigationsgerätes die Speicherkarte mit den OSM-Karten verloren. Das begreife ich leider erst zu spät, als ich schon auf der Höhe der Universität der Bundeswehr bin und realisiere, dass die „Garmine“ nicht nur in den Nachtmodus gewechselt ist, sondern gar keine Karten mehr anzeigt. Zum Glück ist die Route im Gerät gespeichert und ich kann mich weiter führen lassen.

Nun geht es relativ schnell. Ich passiere noch zwei Wohngebiete, wobei ich mich hier eher auf den Straßen halte – die Wiesenwege, die ich mir für die Route ausgesucht hatte, sind schwer zu finden. Ich erreiche die Unterhachinger Straße und bin wieder auf bekanntem Grund – nicht umsonst habe ich einige Jahre im Campeon, dem Stammsitz des Chipherstellers Infineon, gearbeitet. Ich finde den Fußweg zum Gelände, dass trotz Samstag Abend hell erleuchtet ist, und gehe auf direktem Weg zur S-Bahn-Haltestelle Fasanenpark.

Es ist kurz vor 20:00 Uhr und tatsächlich kommt gerade eine S-Bahn, die mich zurück in die Stadt bringt. So schaffe ich es, Viertel vor neun zu Hause anzukommen.

Ergebnis: Nach 48,2km habe ich die München-Runde geschafft! Laufen fällt schwer und für den morgigen Sonntag nehme ich mir Intensivpflege auf dem Sofa vor.