Rund-um-meine-Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, Wanderwege entlang der Stadtgrenzen zu finden. Dazu braucht es die Vorbereitung der Route zu Hause und ein Verfolgen der Route draußen während der Wanderung. Schön wäre natürlich auch, wenn man den tatsächlich gegangenen Weg speichern und später noch einmal nachverfolgen kann.
Und wie macht man aus der Stadtgrenze eine nachvollziehbare Route?
Für uns besteht eine zusätzliche Frage: Wie lädt man die Route auf die Webseite - ohne eine zusätzliche Registrierung von den Besuchern zu verlangen?
Zuerst haben wir hier ans Smartphone gedacht, es gibt eine Menge Karten-Apps, die sowohl das Anlegen als auch das Nachgehen von Wegen erlauben. Auch erlauben viele den Export der Tracks.
Passend für uns waren zwei: Komoot (Registrierung erforderlich) und Maps.me. Erstes ist eine größere Outdoor-Community, zweites zeichnet sich durch ein hervorragendes Offline-Kartenmanagement aus. Beide gibt es für alle gängigen Smartphones.
Da mein Telefon eine sehr begrenzte Batterielaufzeit hat, habe ich von Anfang an nach einer Möglichkeit gesucht, mein altes Garmin-Navigationsgerät herzunehmen. Nachdem ich dieses mit der Route und frischen Karten versorgt habe, hat es sich draußen sehr bewährt, besonders da die Batterien über 10 Stunden durchhalten und man sie an jeder Tankstelle im Notfall nachkaufen kann (ja, auch das habe ich machen müssen).
Garmin bietet einen kompletten Zoo an Geräten, Programmen und Kartenmaterial. Darüber hinaus gibt es eine große Community, die sich mit allen Punkten der Navigation befasst, so dass immer Hilfe im Netz zu finden ist. Das zentrale Tool für die Bearbeitung von Karten und Routen ist Basecamp.
Parallel zu den Werkzeugen stellt sich die Frage nach dem Kartenmaterial.
Auch hier gibt es vielfältige Möglichkeiten von freien und kostenpflichtigen Karten. Für uns bewährt hat sich die OSM Freizeitkarte - die die topographischen Karten von Open Streetmap mit einer Vielzahl an Wander- und Fahrradwegen vereint. Die gibt es explizit für die Garmin-Welt, eine vergleichbare OSM-Basis steht aber auch bei Komoot und Maps-me zur Verfügung. Der große Vorteil von einheitlichem Kartenmaterial: Die vorbereiteten Routen verlaufen auch draußen immer auf einem Weg. Wer einmal auf dem Feld stand und bei Google oder Apple nur die nächste Straße in 5km Entfernung orten konnte, weiß, wovon ich spreche.
Die Wanderroute lässt sich dann ganz einfach entlang der Stadtgrenze finden.
Ach ja, die Stadtgrenze. Wo ist die überhaupt? In bestimmten Auflösungen sieht man sie, bei Komoot ist sie vorhanden, aber in der OSM Freizeitkarte ist sie nicht wirklich zu finden.
... in Komoot sieht man die Stadtgrenze, wenn man bei der Planung auf die Open Street Karte umschaltet - und das geht scheinbar nur, wenn man die Website mit Login für die Planung nutzt und nicht die Händi-App (oder ich bin zu doof?!).
Erst recht kann man die vorhandenen Linien nicht zur Routenplanung nutzen.
Hier können die Geodienste der Bundesländer helfen. Diese stellen Portale mit Karten für Wirtschaft und Freizeit zur Verfügung. Herunterladbare Karten sind in der Regel kostenpflichtig, aber die Verwaltungsgrenzen aus dem "ATKIS", dem "Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystem" konnten wir zum Download finden.
Bayern hat die Karten hier: OpenData_Bayern. Man kann dort zip-Dateien mit den Landkreisen oder Gemeindegrenzen herunterladen.
Niedersachsen hat dieses Angebot auch: OpenData_Niedersachsen. Und Hessen bietet den Download hier an: Geoportal Hessen, Suche nach "Verwaltungsgrenzen" dann "Datensätze" auswählen.
Öffnet man die zip-Datei, findet man verschiedene Dateien - zum Beispiel *.kml (Bayern), *.prf, *.shp (Niedersachsen, Hessen).
Bei *.kml hatte ich Glück: Das kannte ich schon als Exportformat von Google Earth und Basecamp kann dieses Format direkt einlesen.
Niedersachsen stellt das nicht zur Verfügung, stattdessen wird aber ein "Shape"-Format erwähnt. Eine Anfrage an die Lieblings-Suchmaschine bringt mich weiter: Dateien mit der Endung *.shp enthalten Daten im "ESRI Shapefile Format". An gleicher Stelle sind auch Tools genannt, mit denen man diese Dateien öffnen kann. Mit der Freeware Quantum GIS gelingt mir das auch, und ich kann die Daten gleich wieder im *.kml - Format exportieren.
Die nächsten Schritte sind Fleißarbeit: Kreisgrenzen in Basecamp öffnen, die Grenzen "meiner Stadt" heraussuchen und als Track in die eigene Datenbasis einbinden. Ab jetzt kann ich die Punkte bearbeiten und sie auf die Wege in meiner Karte schieben.
Nachdem das vollbracht ist, kann ein guter Autorouter einen durchgehenden Weg um die Stadt finden. Auf dieser Route kann es jetzt los gehen.
Als Austauschformat für Tracks oder Routen hat sich *.gpx bewährt. Und das nutzen wir auch hier auf der Webseite. Das Joomla-Plugin aggpxtrack von Astrid Günther erlaubt das Darstellen und Herunterladen unserer *.gpx-Tracks.
Tracks für unsere Heimatstädte könnt Ihr hier herunter laden: