12.06.2022, 22,4km
Startpunkt: N51° 19.077' E9° 30.969'

Untere Neustadt - Papierfabrik - Forstfeld - Bergshausen - Fuldawehr - Oberzwehren

Der nächste Tag beginnt ähnlich wie der erste: Zeitig auf, Hotelfrühstück, Proviant aufnehmen. Heute fahren wir mit der Straßenbahn wieder ins Stadtzentrum und beginnen unsere Wanderung in der unteren Neustadt. Hier kommen wir zuerst zum Kasseler Hafen und wandern ein Stück die Losse entlang.

Hinter dem Hafen
Hinter dem Kasseler Hafen

Dann führt uns der Weg durch Gewerbegebiete entlang von Zubringerstraßen bis zur Autobahn A7. Heute scheint schon früh die Sonne und wir sind froh, dass wir meistens durch Alleen oder im Schatten von Gebäuden gehen können. Die Stadtgrenze folgt der A7 eine ganze Weile und wir finden einen Fussweg direkt neben der Autobahn. An der Leipziger Straße müssen wir auf die andere Seite der Autobahn wechseln und machen so einen Abstecher nach Kaufungen-Papierfabrik. Danach geht es weiter an der A7 entlang, jetzt ist die Autobahn mit Schallschutzwänden ausgestattet, was den Lärm etwas erträglicher macht.

An der Papiermühle
An der Papiermühle

An der Ochshäuser Straße folgen wir der Stadtgrenze und verlassen die Autobahn für eine Weile. Wir folgen zunächst dem Wahlebach auf einem Fußweg, müssen aber am Forstbachweg für einige Kilometer entlang von Straßen laufen. Wir kommen durch die Stadtteile Forstfeld und Waldau, unterqueren die A49, und landen schließlich wieder in einem ausgedehnten Industriegebiet beim Ikea Einrichtungshaus. Von dort aus gehen lange Straßen ohne Schatten zwischen den Industrieanlagen hindurch. Schön zu wandern ist das nicht wirklich, besonders, wenn die Sonne in bester Grill-Laune ist. Auf dem Weg sehen wir auf einmal einen Miet-Roller stehen. Verwunderlich, dass der so weit draußen geparkt wurde, aber einzelne Straßen gehören hier mit zum Kassler Rollernetz. Die Hitze und der endlose Asphalt lassen uns die Idee umsetzen: App installieren, Roller mieten, und das Industriegebiet hinter uns lassen! Ein paar Kilometer gerade, langweilige Straße können wir uns damit ersparen.

Vorstadt
Vorstadt

Zum Glück geht es dann weiter durch Wohngebiete, in denen man immer wieder Parks mit Schatten findet oder kleine Fußwege, die zwischen den Häusern entlang führen und auf denen man nicht mit Autoverkehr rechnen muss.

Bei Aue-Bergshausen kommen wir wieder an die Fulda. Dort wandern wir ein Stück durch die schönen Fuldaauen und setzen uns zu einer ausgiebigen Brotzeit an den Fluß. Direkt gegenüber ist das Wasserkraftwerk Neue Mühle, das heute noch in Betrieb ist und außerdem ein Technikmuseum beheimatet. Den Besuch heben wir uns für einen anderen Tag auf.

Fuldaauen
Fuldaauen

Von dort geht es dann weiter - erst über die Fulda, am Gasthaus "Neue Mühle" vorbei und wieder weg von der Zivilisation. Ein schmaler Weg führt uns einen Berghang hinauf durch den Wald und dann wieder auf offene Felder. Hier ist größtenteils Schatten und das Wandern fällt wieder leicht. Hier oben hat man Blick auf den Gewerbepark Niederzwehren, dem wir aber nicht zu nahe kommen.

 

Hochebene
Hochebene mit Gewerbepark

Stattdessen kommen wir wieder an eine Autobahn, die A44. Die entlang müssen wir nun ein ganzes Stück. Wir wandern vorbei am Soldatenfriedhof Niederzwehren, wo Soldaten aus dem Commenwealth und Russland begraben sind.

Auf dem weiteren Weg hält uns das Autobahnkreuz Kassel-West auf, da hier 2 Autobahnen und zwei Bahnlinien zusammen kommen. Das ist immer eine schlechte Kombination, da es nur wenig Übergänge für Fußgänger gibt. Wenn dann auch noch eine ICE-Trasse dabei ist, dann können daraus Umwege von mehreren Kilometern folgen. So hat hier meine Routenplanung massivst versagt: Den Weg, den ich über die Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg glaubte gefunden zu haben, gibt es in der Realität nicht.   

Am Ende des Weges
Am Ende des Weges

Also gehen wir ein Stück an der Bahnlinie entlang, bis wir einen Übergang finden. Der ist an der S-Bahn-Station Oberzwehren.

Hier treffe ich eine Entscheidung: Zurück nach Kassel! Vor uns liegen noch 20km Strecke, es ist aber schon Nachmittag und ich muss einen Zug zurück nach München bekommen. Die nächste Möglichkeit, auf unserem Weg eine S-Bahn oder Straßenbahn zu kreuzen, ist noch Kilometer entfernt und so beschließen wir von Oberzwehren mit der S-Bahn wieder in Richtung Zentrum zu fahren. 

Die Zeit ist gut - wir gehen noch eine Pizza essen und dann verabschiede ich mich von Claudia.

Während ich gemütlich im ICE nach München sitze, passiert folgendes: Der Rest der Strecke...